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Swiss Re erzielt im ersten Halbjahr 2017 einen Gewinn von 1,2 Mrd. USD, dank diszipliniertem
Underwriting und einer sehr guten Rendite auf Kapitalanlagen. Dieses Ergebnis unterstreicht die
Fähigkeit von Swiss Re, sich im anhaltend herausfordernden Geschäfts- und Marktumfeld gut behaupten
zu können. Das Gesamtergebnis wurde durch Schadenforderungen von 360 Mio. USD (nach Abzug von
Retrozession und vor Steuern) aufgrund des Wirbelsturms Debbie in Australien belastet. Aufgrund der
sehr starken Kapitalausstattung der Gruppe ist Swiss Re gut positioniert, um Marktchancen zu nutzen
und sich weiterhin auf ihre Prioritäten im Kapitalmanagement zu konzentrieren.
Christian Mumenthaler, Group Chief Executive Officer von Swiss Re: «Für das erste Halbjahr 2017
weisen wir trotz des schwierigen Marktumfelds und beträchtlichen Schadenzahlungen im Nachgang von
Naturkatastrophen ein solides Ergebnis aus. Während die Herausforderungen aktuell anspruchsvoll
sind, vor allem der Preisdruck, adressieren wir sie aktiv, richten unser Unternehmen aber auch auf
langfristige Wertschöpfung aus.»
Solides Halbjahresergebnis trotz schwierigen Marktbedingungen
Swiss Re weist für das erste Halbjahr 2017 einen Konzerngewinn von 1,2 Mrd. USD aus, zu dem eine
solide Underwriting-Performance und ein sehr gutes Anlageergebnis beitrugen. Ursache für den
Rückgang gegenüber dem Vorjahr war in erster Linie das Ausbleiben hoher einmaliger Gewinne, die
2016 auf das Anlageportefeuille von Life Capital erzielt wurden, sich 2017 aber erwartungsgemäss nicht
wiederholten.
Die Gruppe erzielte eine annualisierte Eigenkapitalrendite (ROE) von 7.0% im ersten Halbjahr 2017 bei
einem Ergebnis je Aktie (EPS) von 3.75 CHF oder 3.76 USD, verglichen mit 5.51 CHF oder 5.61 USD im
Vorjahreszeitraum. Die annualisierte Rendite auf Kapitalanlagen (ROI) der Gruppe betrug 3,5%,
da das Anlageportefeuille weiterhin sehr gute und nachhaltige Renditen generierte. Die Rendite auf
Kapitalanlagen war den Nettoerträgen aus Kapitalanlagen sowie realisierten Nettogewinnen aus dem
Verkauf von Aktien zu verdanken. Die laufende Rendite festverzinslicher Wertschriften lag, wie im
Gesamtjahr 2016, bei 2,9%.
Die gebuchten Bruttoprämien gingen im Halbjahr durch diszipliniertes Underwriting und aktives
Portefeuillemanagement um 8.3% auf 18,1 Mrd. USD zurück.
Das Eigenkapital blieb insgesamt stabil bei 34,4 Mrd. USD per 30. Juni 2017. Der Buchwert je Aktie
belief sich Ende Juni 2017 auf 102.57 CHF oder 107.10 USD, verglichen mit 107.64 CHF oder
105.93 USD Ende Dezember 2016.
Swiss Re ist weiterhin sehr gut kapitalisiert, wie die SST-Quote der Gruppe für 2017 von 262% zeigt.
Swiss Re ist überzeugt, dass das Unternehmen gut positioniert ist, um sämtliche Herausforderungen
erfolgreich zu meistern, seine Prioritäten im Kapitalmanagement weiterhin konsequent umzusetzen
und auf Marktchancen zu reagieren.
David Cole, Group Chief Financial Officer von Swiss Re: «Während unsere Geschäftssegmente Property
& Casualty weiterhin dem anhaltenden Preisdruck ausgesetzt waren – wie die gesamte Branche und der
Markt generell – lieferten die Lebens- und Krankenversicherungs-Segmente stabile
oder sogar verbesserte Ergebnisse. Dies unterstreicht, wie wichtig ein gut diversifiziertes
Geschäftsmodell ist, um die Volatilität in einzelnen Bereichen abfedern zu können. Es ist darüber hinaus
ein Differenzierungsfaktor, der uns zusammen mit unseren starken Kundenbeziehungen in der
langfristigen Wertschöpfung unterstützt.»
Solides Ergebnis von P&C Reinsurance trotz schwierigem
Geschäftsumfeld Der Gewinn im ersten Halbjahr 2017 von 546 Mio. USD stützt sich auf eine
solide Underwriting-Performance. Im letzten Jahr profitierte der Gewinn von positiven
Wechselkursentwicklungen, die sich 2017 so nicht wiederholten. Das Ergebnis beinhaltet
Schadenzahlungen in Höhe von 320 Mio. USD (vor Abzug von Retrozession und vor Steuern) infolge
des Wirbelsturms Debbie in Australien.
Die annualisierte Eigenkapitalrendite für das erste Halbjahr belief sich auf 9,1%. Der Schaden-Kosten-Satz
blieb mit 97,4% stabil, wobei er von günstigen Vorjahresentwicklungen profitierte.
Die gebuchten Bruttoprämien sanken im ersten Halbjahr 2017 um 15.5% auf 9,4 Mrd. USD. Dies war das
Ergebnis einer disziplinierten Kapazitätsreduktion, wenn Preise nicht den Ertragserwartungen von Swiss
Re entsprachen.
Vertragserneuerungen von P&C Reinsurance im Juli demonstrieren disziplinierte Underwriting-
Strategie
Nach den Juli-Vertragserneuerungen von P&C Re, die sich vor allem auf Amerika konzentrieren, verfügt
Swiss Re weiterhin über ein attraktives Portefeuille. Das Prämienvolumen im Vertragsgeschäft der Juli-
Erneuerungen ging um 10% zurück. Seit Jahresbeginn sank das Volumen um 13%, wobei Swiss Re an
ihrer disziplinierten Underwriting-Strategie festhielt und Kapital nur denjenigen Opportunitäten zuwies,
welche die Ertragserwartungen der Gruppe erfüllen. Die risikobereinigte Preisqualität des seit
Jahresbeginn erneuerten Portefeuilles blieb stabil bei 102%. Der Preisrückgang in der Sach- und HUK-
Rückversicherung hat weiter nachgelassen. Die HUKPrämien sind allgemein stabiler geblieben, wobei je
nach Markt und Produkt erhebliche Unterschiede bestehen.
L&H Reinsurance mit stabiler Underwriting-Performance; sehr guter ROE von 12,7%
Dank einer stabilen Underwriting-Performance wurde in den ersten sechs Monaten 2017 ein Gewinn von
432 Mio. USD erzielt. Darüber hinaus wurde das Ergebnis von höheren realisierten Gewinnen begünstigt.
Die annualisierte Eigenkapitalrendite war mit 12,7% sehr gut.
Die gebuchten Bruttoprämien gingen um 2,8% auf 6,4 Mrd. USD zurück, was vor allem Veränderungen in
gruppeninternen Retrozessionsvereinbarungen und Wechselkursschwankungen zuzuschreiben war. Das
Geschäftswachstum setzte sich dank erfolgreicher Vertragserneuerungen und Neugeschäften in den
asiatischen und amerikanischen Märkten fort.
Es wird erwartet, dass die Wachstumsmärkte starke Volumensteigerungen in der Lebens- und Kranken-
Erstversicherung verzeichnen werden und die Zessionsquoten stabil bleiben. Für die Region Asien zum
Beispiel erwartet Swiss Re ein jährliches reales Prämienwachstum in der Lebenserstversicherung
von 6% über die nächsten zehn Jahre. L&H Re wird weiterhin Geschäfte in Wachstumsmärkten und
Grosstransaktionen, einschliesslich Langlebigkeitstransaktionen, verfolgen. Die fortschreitende Alterung
der Weltbevölkerung ist gleichzeitig eine Gelegenheit, um erschwingliche und einfach zugängliche
Lösungen zu finden, diese Langlebigkeit auch in Zukunft zu finanzieren.
Ergebnis von Corporate Solutions von hohen Naturkatastrophenschäden und anhaltendem Preisdruck
belastet
Die Geschäftseinheit generierte im ersten Halbjahr 2017 einen Gewinn von 39 Mio. USD. Das Ergebnis
wurde durch Naturkatastrophenschäden, die gegenüber dem Vorjahreszeitraum 2016 höher ausfielen,
sowie durch den anhaltenden Preisdruck beeinflusst. Dieser Effekt wurde durch Erträge aus
Kapitalanlagen ausgeglichen. Im ersten Halbjahr 2017 lag der Schaden-Kosten-Satz aufgrund höherer
Naturkatastrophenschäden, negativer Vorjahresentwicklungen und anhaltendem Preisdruck bei
104,5%. Die annualisierte Eigenkapitalrendite belief sich auf 3,6%.
Die gebuchten Bruttoprämien gingen wegen des zyklusbedingten Preisdrucks
in den meisten Geschäftssegmenten um 4,7% auf 1,7 Mrd. USD zurück.
Im Juli 2017 startete Corporate Solutions das angekündigte Joint Venture mit Bradesco Seguros S.A. in
Brasilien. Dadurch wurde ein führender Industrieversicherer in Brasilien geschaffen, der den Vertrieb
innovativer Produkte über ein schon etabliertes Vertriebsnetz ermöglicht.
Corporate Solutions investiert weiterhin, um sich als führender Versicherer bei grossen
Erstversicherungsprogrammen zu positionieren und baut ihre globale Präsenz weiter aus. So eröffnete die
Geschäftseinheit neue Geschäftsstellen in Kuala Lumpur, Malaysia, sowie in Manchester, Grossbritannien.
Life Capital generiert hohe liquide Bruttomittel und zahlt erhebliche Dividenden an die Gruppe
In den ersten sechs Monaten 2017 sank der Gewinn auf 143 Mio.USD. Grund für diesen Rückgang war
vor allem, dass sich die hohen einmaligen Gewinne, die 2016 auf das Anlageportefeuille erzielt wurden,
wie erwartet 2017 nicht wiederholten. Die annualisierte Eigenkapitalrendite belief sich auf 4,0%.
Die Geschäftseinheit generierte im ersten Halbjahr 2017 hohe liquide Mittel von 532 Mio. USD brutto dank
dem zugrunde liegenden Überschuss des ReAssure-Geschäfts und einem Gewinn nach Abschluss der
statutarischen Bewertung am Jahresende. Die sehr gute Kapitalausstattung ermöglichte Life Capital im
zweiten Quartal 2017 eine hohe Dividendenzahlung von 1,1 Mrd. USD an die Swiss Re Gruppe.
Die gebuchten Bruttoprämien stiegen im ersten Halbjahr 2017 dank des Wachstums bei den offenen
Lebens- und Krankenversicherungsbeständen (individuelle und Gruppenversicherungen) um 5,2% auf 932
Mio. USD.
Life Capital wird weiterhin selektiv Akquisitionsgelegenheiten für geschlossene Versicherungsbestände in
Grossbritannien verfolgen und ihr Leben- und Krankengeschäft (individuelle und Gruppenversicherungen)
in Europa und den USA ausbauen. Die Geschäftseinheit will weiterhin signifikante liquide Mittel generieren
und gleichzeitig gemäss ihrer Strategie in offene Lebensversicherungsbestände investieren.
Systematische Einbindung von Nachhaltigkeitskriterien im Investitionsprozess
Wie Swiss Re im Juli ankündigte, wird sie als einer der ersten Akteure der Branche Benchmarks
implementieren, welche systematisch ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) in ihre
Anlageentscheidungen aufnehmen. Somit werden ESG-Kriterien nicht mehr nur als zusätzliche
Überlegung, sondern als eigentlicher Bestandteil in den Anlageprozess von Swiss Re integriert. Swiss Re
ist überzeugt, dass die Berücksichtigung von ESG-Kriterien wirtschaftlich sinnvoll ist und die Downside-
Risiken, insbesondere für langfristig orientierte Anleger, verringert. Ferner vermeidet
Swiss Re Investitionen in Unternehmen, die 30% oder mehr ihrer Einnahmen mit dem Abbau von
thermischer Kohle generieren oder mindestens 30% thermische Kohle zur Stromerzeugung verwenden.
Swiss Re hat alle entsprechenden Aktienpositionen wie auch die überwiegende Mehrheit der
Obligationen, welche diese Kriterien erfüllen, veräussert.
Innovation steht für Swiss Re nach wie vor im Mittelpunkt
Der technische Fortschritt wird sich auch weiterhin auf Versicherungsrisiken und den Vertrieb von
Versicherungsprodukten auswirken. Diesen Branchenentwicklungen voraus zu sein, ist daher weiterhin
eine zentrale Priorität für Swiss Re. Im Juli lancierte Corporate Solutions Insur8, das erste
Taifunwarnungs-Versicherungsprodukt für Unternehmen in Hongkong. Dieses neue
Produkt entschädigt lokale Unternehmen für Ertragsverluste durch angeordnete Schliessungen und
höhere Betriebskosten im Zusammenhang mit Taifunwarnungen der Stufe 8 oder höher des Hongkong
Observatory.
In der ersten Jahreshälfte wurden ausserdem Anleihen der Weltbank emittiert, mit denen die Pandemic
Emergency Financing Facility (PEF) unterstützt wird – ein zukunftsweisendes Programm, um schnell
finanzielle Mittel zur Erstversorgung in Entwicklungsländern zur Verfügung zu stellen, in denen das Risiko
einer Pandemie besteht. Swiss Re Capital Markets Ltd. ist gemeinsamer Strukturierer und einziger
Bookrunner für die Cat-BondTransaktion. Dies ist das erste Mal, dass Pandemierisiko auf die
Kapitalmärkte übertragen wird, um einkommensschwache Länder abzusichern.
Christian Mumenthaler, Group Chief Executive Officer von Swiss Re: «Wir gehen davon aus, dass sich
das Marktumfeld weiterhin anspruchsvoll gestalten wird. Zugleich ergreifen wir dezidierte Massnahmen
und adressieren die branchenweiten Herausforderungen aktiv. Bei der Auswahl der Risiken, die wir
zeichnen, werden wir weiterhin selektiv vorgehen, um zukünftige Profitabilität zu gewährleisten. Darüber
hinaus nutzen wir unser Wissen und unsere führende Position und arbeiten weiterhin sehr eng mit unseren
Kunden zusammen. Ich bin davon überzeugt, dass die langfristigen Aussichten für unsere Branche positiv
sind, da Risikopools weiter wachsen werden.»
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