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Mit der Alterspflege sind hohe Kosten verbunden. Dementsprechend bereitet diese Perspektive vielen
Menschen Sorgen. Die Krankenversicherer tragen jährlich 2,8 Milliarden Franken der Pflegekosten. Das
ist doppelt so viel wie noch vor zehn Jahren und viermal so viel wie bei Einführung des
Krankenversicherungsgesetzes prognostiziert. Das Pflegepersonal auf der anderen Seite fordert seit
einiger Zeit eine Besserstellung der Pflege. An der Generalversammlung von santésuisse wurden Pro
und Contra sowie die Zukunftsperspektiven der Pflege diskutiert.
Heute betragen die Kosten für die KVG-pflichtige Pflege 5,2 Milliarden Franken pro Jahr. Davon
übernehmen die Prämienzahler über die Hälfte. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die finanzielle
Last für die Prämienzahler verdoppelt.
Mit weiteren Kostensteigerungen ist aufgrund der demografischen Entwicklung zu rechnen. Auch ohne
Änderungen der Rahmenbedingungen nehmen die Kosten der Langzeitpflege bis ins Jahr 2030 um
weitere drei Milliarden Franken pro Jahr zu.
Pflegende fordern Besserstellung
Das Pflegepersonal wünscht seit einiger Zeit eine Besserstellung. Insbesondere sollen sie künftig auch
ohne ärztliche Verordnung Leistungen gegenüber der obligatorischen Grundversicherung abrechnen
dürfen.
Zudem soll die Ausbildung für Pflegeberufe durch Bund und Kantone unterstützt werden, um
angehenden Pflegenden den Eintritt oder den Wiedereintritt ins Berufsleben zu vereinfachen. Dadurch
soll die Attraktivität von Pflegeberufen gesteigert werden.
Hohe Mehrkosten für Steuer- und Prämienzahler sowie für Pflegebedürftige
Auf der anderen Seite wurde eindringlich vor den finanziellen Folgen eines solchen Ausbaus gewarnt.
Mit der Pflegeinitiative oder einem indirekten Gegenvorschlag geht santésuisse von weiteren
Zusatzkosten in Milliardenhöhe aus, die auf die Prämienzahler zukommen würden.
Verglichen mit dem Ausland geniesst die Pflege in der Schweiz aber schon heute einen guten Status:
Bei der Zahl von Pflegenden pro tausend Einwohner liegt die Schweiz hinter Norwegen auf Platz 2 und
ihr Einkommen bewegt sich im Mittelfeld der Schweizer Löhne. santésuisse steht neuen
Zusatzwünschen im Gesundheitswesen kritisch gegenüber, weil diese letztlich zu höheren Kosten für
alle Beteiligten führen.
Diese Zusatzbelastung wäre für Gemeinden, Kantone und den Bund erheblich. Darüber hinaus würde
sich die Prämienlast markant erhöhen. Auch die Beiträge, welche die Pflegebedürftigen selber
beisteuern müssten, würden weiter steigen. Eine solche Zusatzlast wäre für sehr viele Menschen nicht
mehr tragbar.
Medienkontakt:
Santésuisse
Direktorin santésuisse
Verena Nold
032 625 42 62
verena.nold@santesuisse.ch
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