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Bern - In der Schweiz erhielten im vergangenen Jahr 570 Personen ein – oft lebensrettendes – Organ.
Davon bekamen 116 Personen ein Organ aus einer Lebendspende. Nach wie vor herrscht jedoch
Organmangel. Mit einem neuen Film aus der Sicht einer jungen Betroffenen zeigt die Organspende-
Kampagne von BAG und Swisstransplant, was eine Spende für Empfängerinnen und Empfänger bedeutet.
Die Anzahl Organspenderinnen und Organspender blieb in der Schweiz im letzten Jahr stabil: 164
verstorbene Personen haben ein oder mehrere Organe gespendet. Trotz drei für die Spitäler schwieriger
Jahre aufgrund der Covid-19-Pandemie blieben die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr (166
Organspenderinnen und Organspender) stabil. Insgesamt wurden 469 Organe von verstorbenen und
116 Organe von lebenden Personen gespendet. Davon profitierten 570 Empfängerinnen und Empfänger.
Eine Transplantation kann die Lebensqualität einer empfangenden Person stark verbessern oder sogar
ihr Leben retten.
Die Zahl der Personen auf der Warteliste ist ebenfalls stabil: Ende 2022 warteten 1442 Personen auf
mindestens ein Organ (2021: 1434). Für rund die Hälfte der Personen auf der Warteliste kam aus
gesundheitlichen Gründen aber eine Transplantation nicht in Frage.
Dokumentarfilm «Was ein Teenager uns vom Leben lehren kann»
Die Bedeutung einer Organspende ist für gesunde Menschen schwer zu fassen. Wie einschneidend eine
Organspende und das Festhalten des Spendeentscheids sein können, zeigt der 20-minütige
Dokumentarfilm «Was ein Teenager uns vom Leben lehren kann»: Die heute 18-jährige Carina ist auf
den ersten Blick ein ganz normaler Teenager. Auf den zweiten Blick wird klar, dass sie ihr Leben anders
lebt als die meisten Menschen. Mit 10 Jahren bekam Carina ein Kunstherz und mit 11 Jahren eine
Herztransplantation. Im Film wird Carina auf ihrem seit langem geplanten Töffli-Roadtrip über den
Gotthard begleitet. Er zeigt, wie sie trotz der durchgestanden schwierigen Situation ihr Leben intensiv
und mit einer bewundernswerten Gelassenheit lebt.
Der Dokumentarfilm ist Teil der neuen Organspende-Kampagne «Regeln statt aufschieben: die
Organspende.» Sie soll möglichst viele Menschen in der Schweiz motivieren, sich Gedanken zu einer
Organspende zu machen und den Willen festzulegen.
Aktuell grösste Hürde in der Praxis
Die aktuell grösste Herausforderung ist, dass oft keine Willensäusserung der betroffenen Person vorliegt
und die Angehörigen ohne Anhaltspunkte entscheiden müssen. Die Ende 2022 lancierte Kampagne von
BAG und Swisstransplant will die Menschen deshalb motivieren, den persönlichen Willen festzuhalten: in
einer Organspende-Karte, einer Patientenverfügung oder im elektronischen Patientendossier.
Auf der Kampagnen-Website www.leben-ist-teilen.ch stehen der Bevölkerung umfassende Informationen
rund um das Thema Organspende und Willensäusserung zur Verfügung (Broschüren, Organspende-
Karte, Informationsfilme oder Hintergrundberichte). Materialien können in verschiedenen Sprachen
entweder heruntergeladen oder kostenlos bestellt werden.
Das Volk hat sich am 15. Mai 2022 für die erweiterte Widerspruchslösung bei der Organspende
ausgesprochen. Die Gesetzesarbeiten zur Umsetzung der Widerspruchslösung sind gestartet. Der
genaue Zeitpunkt der Umstellung steht noch nicht fest. Bis es soweit ist, gilt weiterhin die erweiterte
Zustimmungslösung, bei der eine Entnahme von Organen und Geweben nach dem Tod nur möglich ist,
wenn eine Zustimmung der betroffenen Person vorliegt.
Das BAG informiert die Bevölkerung während der Übergangsphase (2022–2024) und bis zur Einführung
der neuen Regelung mit der Kampagne «Regeln statt aufschieben: die Organspende.» regelmässig zum
Thema Organspende.
Medienkontakt:
Bundesamt für Gesundheit, Kommunikation
+41 58 462 95 05, media@bag.admin.ch
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